SS 2011                         exam translation (advanced)                text #1: model answer    

Spätestens um das Jahr1900 [Bis spätestens zum Jahr 1900] waren die (exklusiven) englischen Privatschulen/(Elite)Internate/“public  schools“ zu zusammengewachsenen   Gemeinschaften geworden; sie waren äußerst [im höchsten Grade] diszipliniert, vom Sport [= vor allem Mannschaftssport] (geradezu) besessen,  leidenschaftlich [glühend] religiös [von religiöser Inbrunst erfüllt], äußerst klassenbewusst und darauf eingestellt, in jeder Hinsicht vollendete Gentlemen hervorzubringen [heranzubilden].  Um körperliche Abhärtung zu entwickeln  [zur Ab­härtung] gab es kalte Duschen [wurde kalt geduscht], (gab es) Geländeläufe, spartanisch einge­richtete  Schlafsäle, Toiletten im Freien und die verpflichtende Teilnahme am Sport. Die Schulen suchten aber auch ihren Schülern [Zöglingen] eine moralische [sittliche, ethische] Schulung [Erziehung] zukommen zu lassen [angedeihen zu lassen]; sie suchten ihnen dabei zu helfen, Selbstbeherrschung und einen gesunden [passenden, angemessen] Sinn [Gespür] für Werte zu entwickeln und sie auf die Ausübung von Macht vorzubereiten.

Das ausschließlich von Männern geprägte mönchische Umfeld [... geprägte Umfeld mit Klostercharakter], die Sportveranstaltungen [Sportwettkämpfe] (die verbunden waren mit Vorstellungen, wie Mannschaftsgeist, dem Einhalten von Regeln [... und damit, dass man sich an die Regeln halten und ein sportlich Verlierer sein sollte,  ...  zu halten hatte,  ... zu sein hatte), die Pflege von Traditionen und Ritualen (Schullieder, schuleigener Jargon, (Schul)Uniformen [Schultracht] und (Schul)Fahne [Farben, Flagge, Abzeichen etc.], in die alle neuen Schüler gewissenhaft [peinlich genau, („mit (geradezu) religiösen Zeremonien)] eingeführt werden mussten, das auf strenger Disziplin aufgebaute [beruhende] System, die starr [streng, genauestens] festgelegte Hierarchie [Rangordnung], durch die ein  Junge [Schüler] vom „Stift“, der Hilfsdienste verrichten musste, [„Bursche“, „Fuchs“, „vom jungen Hupfer“, „vom jungen Spund“ ,„vom kleinen Pimpf“, „Hiwi“ etc., etc.] zum Präfekten aufstieg, all dies trug dazu bei, Gruppenloyalität, Gemeinschaftsgeist und ein elitäres Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen [formen]. Es gab auch einen Verhaltenskodex, den die Jungen für sich selbst entwickelten [aufstellten]: nicht zu „petzen“ [kein „Petzen“], nicht zu stehlen [kein Stehlen], Arbeit(en) gemeinsam vorzubereiten [(die)gemeinsame Vorbereitung von Arbeit] und mit stoischer Ruhe [Unerschüttertheit] alle Qualen [alles Leid, alle Pein, allen Kummer etc.] und Ärgernisse [allen Ärger, alle Unannehmlichkeit(en)" etc.] zu ertragen. Dies überschnitt sich mit dem ihnen von oben auferlegten (Verhaltens)Kodex und verstärkte ihn noch.

Das Präfektensystem gab [vermittelte] den Jungen [Schülern] der Oberstufe einen Vorgeschmack auf Machtausübung und verpflichtete sie bei ihrer Ehre [appellierte an ihre Ehre/ihr Ehrgefühl, packte sie bei ..., und es war für sie Ehrensache], sie (= die Macht) nicht zu missbrauchen. Die Public School Commission (1864) schrieb diesem System einen ungeheuren Einfluss auf das gesellschaftliche Leben und den Nationalcharakter zu: dadurch dass es die besonderen Eigenschaften, die die Briten für sich (selbst) in Anspruch nahmen [für sich reklamierten], förderte [begünstigte]: „nämlich ihre Fähigkeit, andere zu beherrschen [regieren] und sich selbst im Zaum zu halten, ihr Gemeinsinn [Gemeinschaftssinn, Einsatz für das Allgemeinwohl] , ihre Energie [Tatkraft, Dynamik] und männlich-konsequente Charakterhaltung [Mannhaftigkeit], ihr hoher, aber nicht  bedingungsloser [sklavischer] Respekt [ ... ihre Achtung] vor [gegenüber] der öffentlichen Meinung.“

Fast unbewusst nahm der Schüler einer “public school“ (siehe oben, Satz 1) [der Junge, der eine “public school“ besuchte], einen vollständigen Verhaltenskodex in sich auf, der es ihm in der Regel ermöglichte [ihn in die Lage versetzte, dazu befähigte], in jeder Situation [Lage] „das Richtige zu tun“. Dieser Kodex brachte den begabten Amateur hervor, jemand der für nichts ausgebildet, aber zu allem bereit war, der seine Befehle locker und doch bestimmt erteilte [(jemand) mit einem entspannt-lockeren Führungsstil]; (jemand) mit Pflichtgefühl und dem Gefühl der Verantwortung des Vorgesetzten gegenüber dem Unter­gebenen. Er (= dieser Verhaltenskodex) schloss auch die traditionelle britische Gemütsruhe mit ein, die Zurückhaltung, das Understatement [die Untertreibung] und die “stiff upper lip“,  was so viel bedeutet, wie sich nicht unterkriegen zu lassen [die Ohren steif zu halten, Haltung zu bewahren], ein Ergebnis der Tatsache, dass den Schülern eingebläut [eingeimpft] worden war, in Sieg und Niederlage Maß zu halten [Bescheidenheit zu zeigen].

School & Education (3)

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