Er starb vor fast [nahezu, beinahe] 30 Jahren und mehr als
ein halbes Jahrhundert ist seit seiner „größten
Stunde“1) vergangen. Aber
im Tod bleibt Winston Churchill genauso wie sein langes Leben hindurch [wie während
seines langen Lebens] ein Gestalt [Figur, Persönlichkeit] von unwiderstehlicher
Faszination und ungelösten Kontroversen [eine Quelle unwiderstehlicher
Faszination und ungelöster Kontroversen]. Zwei neue Biographien bestätigen
lediglich [nur, bloß], dass das letzte Wort in Sachen Churchill noch nicht
gesprochen ist [dass das endgültige Urteil über Churchill noch nicht
gesprochen ist/noch aussteht]. Die Studie [Untersuchung, Abhandlung] von Norman
Rose2) [die von N. R.
vorgelegte ...] ist ausgewogen, klug [verrät ein sicheres Urteil] und gerecht
[und zeugt von einen fairen Einstellung]: sie [die Studie, das Buch etc.]
erkennt Churchills Tugenden an, richtet ihr volles Augenmerk auf seine Schwächen
[Unzulänglichkeiten, Fehler] und unternimmt den ernsthaften Versuch ihn in
historischer Perspektive [aus einem historischen Blickwinkel] zu sehen [zu
zeigen]. Im Gegensatz dazu ist das viel längere Buch von Clive Ponting3)
ganz schamlos [ganz ungeniert] das Werk des Staatsanwalts [der Anklage, der
Anklagevertretung]. In seinem Werk weigert sich Ponting anzuerkennen, dass
Churchill eine große historische Gestalt [Figur, Persönlichkeit] war; Ponting
findet an allem, was Churchill sagte oder tat, etwas auszusetzen und
sieht in ihm eher einen Mythos, den es zu zerstören gilt als einen Mann, den es
zu verstehen und einzuschätzen [zu beurteilen, zu bewerten] gilt.
Ponting empfindet [hegt, spürt] keinerlei Sympathie für
seinen Untersuchungsgegenstand, was dazu führt, dass sein Churchill als eine
eindimensionale Karikatur erscheint: über alle Maßen ehrgeizig, unerträglich
egozentrisch [ichbezogen], unberechenbar in seiner Inkonsequenz. Er war
Alkoholiker, Rassist, Anhänger der Eugenik und des Elitegedankens und seine Ehe
war alles andere als glücklich [wörtl.: seine Ehe war eher glücklich
als erfolgreich]. Er strebte nach Macht nur um persönlicher Befriedigung willen
und wechselte von einer Partei zur anderen mit arroganter [ungenierter,
dreister, hochmütiger etc.] Gleichgültigkeit [Nonchalance, Desinteresse]. Es
überrascht (daher) nicht, dass seine Schriften [schriftlichen Äußerungen]
eine einzige lange Rechtfertigungslitanei darstellten [Litanei ..., worin er
sich rechtfertigte], worin [in der] er] abwechselnd sparsam mit der Wahrheit und
dann wieder verschwenderisch mit falschen Behauptungen umging.
Rose versteht es hervorragend,
die Widersprüchlichkeiten [Paradoxien] von [in] Churchills Charakter und
Karriere herauszuarbeiten [herauszustellen]. Er stimmt mit dem Urteil vieler
Zeitgenossen überein [schließt sich an], die Churchills Ideenreichtum,
Eloquenz [Redegabe, Sprachgewalt], Fleiß und Geschick [Begabung, Talent]
anerkannten, die aber auch beklagen, dass es ihm an Urteilsvermögen, Weisheit
und Augenmaß [das rechte Maß] mangelte. Er stellt fest, dass Churchill oft übermäßig
aggressiv [streitlustig, angriffslustig] im Unterhaus war, jedoch
Koalitionsregierungen als die bestmögliche Lösung für die tägliche
politische Arbeit in Großbritannien ansah, [dafür ansah, wie man Politik in
Großbritannien betrieb/für das politische Alltagsgeschäft]. Und er erinnert
uns daran, dass Churchill während der meisten Zeit seines Lebens auf Ablehnung
und Misstrauen stieß [man Churchill mit .... begegnete]: erst nach 1940 wurde
er als „größter Engländer seiner Zeit“ gepriesen. Churchill in der Studie
von Rose ist ein großer Mann mit entsprechenden Schwächen und Fehlern, der
Retter seines Landes, der auch der Staatsmann in einer Ära [Zeit] des
Niedergangs war.
1)
"größte Stunde": www.wepsite.de/Churchill,finest_hour.htm
2) Clive
Ponting: http://en.wikipedia.org/wiki/Clive_Ponting
http://findarticles.com/p/articles/mi_m1132/is_n11_v47/ai_18205167/?tag=content;col1
3) David Cannadine, Wiki: http://en.wikipedia.org/wiki/David_Cannadine
On Churchill (BBC Radio):
http://news.bbc.co.uk/2/hi/programmes/the_westminster_hour/2787261.stm
plus:
MORE SPEECHES:
http://www.fiftiesweb.com/great-speeches.htm
"We shall fight"(excerpt): Churchill,we shall fight(excerpt).mp3
CHURCHILL:
Two stories from his youth
CHURCHILL JOKES: Churchill (1),
Churchill (2), Churchill
(3),
Churchill (4)
NEW: The New Yorker, August 30, 2010: "Finest Hours, The Making of Winston Churchill"
Cartoon by Leslie Gilbert Illingworth, July 20, 1940
back to exam translation WS 2011/2012, index back to homepage
THE BOTTOM LINE THE BOTTOM LINE THE BOTTOM LINE THE BOTTOM LINE THE BOTTOM LINE THE BOTTOM LINE THE BOTTOM LINE