WS 2010/2011                         exam translation (advanced)                text #: model answer    

Die Vorstellung vom Gentleman, so wie Hopkins und andere Viktorianer [andere viktorianische Zeitgenossen] sie verstanden, nämlich als kulturelles Ziel (,das es anzustreben galt) [als kulturelle Zielvorstellung/als kulturelles Ideal], hat mindestens seit [spätestens seit] dem Ende des Ersten Weltkrieges einen stetigen Niedergang erfahren [unterlag einem ständigem Verfall, (war) in stetem Niedergang begriffen]. Wo [worin] Hopkins einen einzigartigen Wert sah, dort [darin] neigen wir mehr [eher] dazu, eine Gefahr zu sehen – (nämlich) die schädlichen Auswirkungen der gesellschaftlichen Exklusivität des das Verhalten eines Gentleman bestimmenden Ethos [„im ethischen Selbstverständnis des Gentleman“], die demokratiefeindliche [antidemokratische] Voreingenommenheit dieses Ethos; ferner die damit verbundene Tatsache, dass dem guten Ruf [der Wohlanständigkeit/dem gesellschaftlichen Ansehen] und den guten Manieren [Umgangsformen] ein höherer Stellenwert eingeräumt wurde [ „eine Höherbewertung erfuhr“] als Tatkraft und Vorstellungskraft [Phantasie/~ „Kreativität“] (und schließlich) das immerwährende Festhalten an den Werten einer Elite, die sich ihren Freizeitvergnügungen hingab, lange nachdem sie (= die Werte) keine Rolle mehr für die Bedürfnisse der britischen Gesellschaft spielten.

Der englische Kult um Vornehmheit [das gute Benehmen] hat seinerzeit das Leben vieler Menschen ruiniert [„verpfuschte Existenzen“/“Lebensläufe“] und führte zu weitverbreitetem [„ein gerüttelt/ein gehöriges Maß an“, „eine gehörige/kräftige/große Portion von“] Snobismus [Versnobtheit] und es besteht heutzutage keinerlei Gefahr, dass wir diese Tatsache unterschätzen. Die Gefahr besteht eher darin, dass wir dadurch, dass wir uns nur an das schädliche [negative] Vermächtnis [Erbe] erinnern, die zivilisatorische [gesellschaftsbildende] Rolle  vergessen, die die Idee vom Gentleman bei der Entstehung des viktorianischen England [„Großbritannien“] spielte. Diese Idee bildete das Herzstück [stand im Zentrum/Mittelpunkt] der in [zu] dieser Zeit erfolgten gesellschaftlichen [sozialen] und politischen Annäherung [Anpassung, Übereinkunft, Übereinstimmung etc.] von Aristokratie und Mittelklasse und war die mächtige, unausgesprochene Voraussetzung, die vielen Neuerungen zu Grunde lag: das Entstehen einer Klasse von akademisch ausgebildeten Fachleuten, die Reformen des höheren Beamtenapparates in Großbritannien selbst und in Indien, die Generalüberholung [Neugestaltung, Sanierung] der alten Privatschulen [„public schools“] und die Schaffung der neuen Schulen [der neuen „public schools“], die darauf ausgerichtet waren, eine Verwaltungselite auszubilden [heranzubilden], die in der Lage war, einer immer komplexer werdenden Industriegesellschaft zu dienen.

Die Menschen des viktorianischen Zeitalters [die Viktorianer] selbst waren sich längst nicht mehr so sicher darin wie ihre Großväter, was einen Gentleman ausmachte und jene Unsicherheit war ein wichtiger Bestandteil des Reizes [machte einen großen Teil des Reizes aus], den der Status eines Gentleman auf Außenseiter ausübte, die diesen Status zu erlangen hofften. Wer von adliger Geburt war, galt von Rechts wegen als Gentleman, ebenso wie ein Offizier des Heeres oder ein Parlamentsmitglied. Aber zwischen diesen Leuten und den Angehörigen anderer von jeher hoch angesehener Gesellschaftsschichten und denen, die diesen Status anstrebten, lag wie eine ((Zwischen))Schicht die allgemeine Annahme, dass die Bedeutung des korrekten, (und des) eines einem Gentleman angemessenen Verhaltens die Grenzen des gesellschaftlichen Ranges überschritt, weil es sich dabei um eine moralische und nicht nur um eine gesellschaftliche Kategorie handelte. Dies öffnete den Begriff des Gentleman für eine Neudefinition in einer Weise, wie es für die Vorstellung davon [von dem], was einen Aristokraten ausmacht, nicht möglich war, und wenn diese Frage problematischer als je zuvor wurde, so war der Grund dafür, dass [so deshalb, weil] in einer sich schnell ändernden Gesellschaft immer mehr Leute wohlhabend genug wurden, um zu spüren, wie sehr ein Rang [eine gesellschaftliche Stellung] in ihre Reichweite gerückt war, der [die], theoretisch [in der Theorie] schon immer gegenüber einem Eindringen von unten offen gewesen war.

A CASE OF "UNGENTLEMANLIKE" BEHAVIOUR:

VIDEO:  Some great Jeeves & Wooster links            CARTOONS: Lords & gentlemen
X sound: Noel Coward,The Stately Homes of England.mp3      text: The Stately Homes of England
X sound: Noel Coward,Mad Dogs and Englishmen.mp3      text:  Mad Dogs and Englishmen
P. G. Wodehouse:
http://en.wikipedia.org/wiki/P._G._Wodehouse    Noel Coward:  http://en.wikipedia.org/wiki/No%C3%ABl_Coward 
plus: Monty Python, Upperclass Twit: www.youtube.com/watch?v=TSqkdcT25ss 

back to  exam translation WS 2010/2011, index    back to homepage

THE BOTTOM LINE THE BOTTOM LINE THE BOTTOM LINE THE BOTTOM LINE THE BOTTOM LINE THE BOTTOM LINE THE BOTTOM LINE