Im 18. Jahrhundert, als sich Frauen als Gruppe zum ersten Mal in der Literaturszene [literarischen Szene, im literarischen Leben] zu etablieren [einen Namen zu machen, für Aufmerksamkeit zu sorgen, Spuren zu hinterlassen etc.] begannen, wandten sie Taktiken [ ~ Strategien] an und sich Themen zu [übernahmen sie ..., wählten sie ...], die ihnen (dabei) halfen, sie als Geschlecht [sie als Frauen] vor [gegenüber] offener Kritik an ihrer Frechheit [Unverfrorenheit, Impertinenz, vgl. „Affront“], es zu wagen, überhaupt etwas zu veröffentlichen, zu schützen [in Schutz zu nehmen, ~ abzuschirmen ]. Sie konzentrierten [richteten] ihre Aufmerksamkeit auf Themen(bereiche) [Gebiete, Felder] über die sie, wie man annahm, am besten Bescheid wussten [in denen sie sich am besten auskannten], nämlich das häusliche Leben [die Familie], wobei die weiblichen Charaktere und das weibliche Verhalten [und ihr Verhalten] den Gegenstand ihres moralischen Anliegens bildete. Von Frauen verfasste Gedichte und Romane konnten gefahrlos [ohne weiteres, unbedenklich] die Liebe zum Thema haben [als ihr Thema wählen], ohne in Verdacht zu geraten [Gefahr zu laufen, zu riskieren], in den den Männern vorbehaltenen Revieren [Domänen] von Machtpolitik und scharfer [beißender] Sozialkritik zu wildern [ohne, dass man ihnen vorwerfen konnte, sie würden in .... wildern/sie würden in ... eindringen]; (und) folglich [, was dazu führte, dass ...] bildeten romantische Liebesbeziehungen [Liebesgeschichten] das Hauptmotiv in diesen Texten [das Hauptmotiv dieser Texte]. Während der nächsten [folgenden] zweihundert Jahre [ ~ zwei Jahrhunderte], als sich (die) Frauen in der Literaturgeschichte ihren eigenen unverwechselbaren Platz schufen [erarbeiteten], behielten diese Themen ihre Vorrangstellung bei [dominierten weiterhin, herrschten weiterhin vor], wobei sie eine wachsende Zahl von literarisch interessierten [gebildeten, aufgeschlossenen, auch: "belesen"] Frauen aus dem Bürgertum ansprachen, die in der von Frauen verfassten Literatur die Realität und die Träume [die Struktur und die Fantasien] ihres eigenen Lebens widergespiegelt fanden [sahen]. Neuere feministische Literaturkritiker(innen) haben eindringlich [eindrucksvoll] die Existenz [das Vorhandensein] von der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts zugrundeliegenden und vom mainstream abweichenden Themen [vom allgemeinen Tenor abweichenden Themen, Grundthemen, Hintergrundthemen] aufgedeckt und sie haben höchst scharfsichtig [auch: einfühlsam] die verschiedenen Taktiken analysiert, die von Schriftstellerinnen [Autorinnen] angewandt wurden [die Schriftstellerinnen anwandten], die sich die Billigung [Zustimmung] ihrer Leserschaft [ihres Lesepublikums] erhalten wollten [~ nicht verlieren wollten] (und die Gunst ihrer männlichen Verleger), während sie dennoch ihre unabhängigen Ansichten zu Papier brachten [deutlich zum Ausdruck brachten] [auch: ~ ohne dabei jedoch ihre unabhängigen Ansichten zu unterschlagen]. Die Tagebücher und Journale [(privaten) Aufzeichnungen, (persönlichen) Berichte] solcher Schriftstellerinnen [Autorinnen] gewähren [bieten] einen weiteren Einblick in den Grad der Entfremdung [das Ausmaß an Entfremdung] von den üblichen Vorstellungen [gängigen Klischees] von weiblichem Anstand [Schicklichkeit, von dem, was sich für Frauen schickte] und machen [zeigen ... auf] dadurch, dass sie ihr Interesse an Gebieten, die normalerweise nicht als weibliche Domäne angesehen wurden, bekundeten, deutlich, wie die von Frauen verfasste Literatur, die veröffentlich werden sollte [die zur Veröffentlichung bestimmte Frauenliteratur], höchst sorgfältig so inszeniert wurde, dass sie innerhalb der allgemein [gemeinhin] akzeptierten Grenzen blieb.
Die Aufzeichnungen von Fanny Burney und Louisa Alcott offenbaren [enthüllen, zeigen, lassen erkennen, verraten etc.] z.B. eine Faszination für [or: "mit"?] Krieg und Politik, Themen, die sie in ihren veröffentlichten Romanen mit Vorsicht zu behandeln lernten. (Fanny) Burney fühlte sich persönlich von den politischen Zuständen [der politischen Lage] in Europa betroffen, und zwar teils auf Grund ihrer Beziehungen zum englischen Hof und teils auf Grund ihrer Heirat mit einem französischen Revolutionsflüchtling. Ihre Berichte in Tagebuchform [ ~ Tagebucheinträge, Tagebuchaufzeichnungen etc.] über das nachrevolutionäre Frankreich und insbesondere über den napoleonischen Feldzug von 1815 stellen ein bedeutendes [größeres] literarisches Unternehmen [Unterfangen, Projekt → Leistung] dar. Ähnlich liegt der Fall bei (May) Alcott, die in eine politisch sehr engagierte Familie hineingeboren wurde [in einer .... aufwuchs] und die mit großem Einsatz an der Kampagne [an dem Feldzug] zur Abschaffung der Sklaverei (in Amerika) mitwirkte und die sich in ihrem späteren Leben der Suffragettenbewegung anschloss. Der Kampf gegen Ungerechtigkeit und ihr Glaube an die Freiheit des Individuums [des Einzelnen] bilden den ständig wiederkehrenden Refrain [auch: das immer wiederkehrende Grundthema] ihrer Aufzeichnungen, trotz des allzu gefälligen [glatten] Stils, den viele Leser(innen) des 20. Jahrhunderts heute in ihren populären Werken finden.
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