WS 2011/2012                         exam translation (advanced)                text #15: model answer    

Obwohl das Internet zu Beginn [anfangs/am Anfang] wegen seines US-amerikanischen Ursprungs ein ausschließlich englischsprachiges Medium war, hat es in stetiger Entwicklung eine multilinguale [mehrsprachige/vielsprachige] Identität angenommen. Mindestens ein Viertel der Sprachen der Welt [der auf der Welt gesprochenen Sprachen] ist jetzt im Internet vertreten [hat jetzt eine Internetpräsenz; auch: (s)einen Internetauftritt] und bei vielen von ihnen handelt es sich um Sprachen die von Minderheiten gesprochen werden und auf der roten Liste gefährdeter Sprachen stehen [und vom Aussterben bedroht sind]. Daher bietet das Internet einer kleinen Sprachgemeinschaft [auch Plural möglich] einen linguistischen Rettungsanker, der [eine Rettungsleine, die; Vorschlag: eine Überlebenschance, die] es ihren (weit) verstreuten Mitglieder ermöglicht miteinander [untereinander] in Kontakt zu bleiben durch E-Mails und Chatrooms [„Plauschgruppen“(sic!): leo.org, „Plauschecken“ (sic!): dict.cc] und durch Auftritte im Netz, die ihrer Sprache eine weltweite Präsenz verschaffen [verleihen], die sie durch (den Einsatz/die Nutzung von) traditionelle[n] Medien wie Rundfunk und Presse unmöglich hätten erreichen können.

Aber der neu entstehende [aufkommende] multilinguale Charakter des Internets darf uns nicht blind machen gegenüber [nicht hinwegtäuschen über] den starken Einfluss, den das Medium auf das Englische ausübt. Die Mehrheit [der Großteil] der Internetseiten ist erwartungsgemäß [wie erwartet] in britischem oder amerikanischem Standardenglisch abgefasst. Jedoch sind andere Varietäten [Varianten] im Wachsen begriffen [nehmen zu]. Jeder intranationale regionale [jeder innerhalb eines Landes gesprochene regionale] Dialekt, der getragen wird von der lange zurückreichenden Begeisterung seiner Anhänger, hat heutzutage seinen Internetauftritt [Auftritt im Netz/seine Internetseiten]. Und auf internationaler Ebene verfügen die „neuen“ Spielarten/Ausprägungen/Varietäten des Englischen über eine schriftlich fixierte elektronische Identität, die man zuvor nur durch konventionelle [traditionelle] Literatur [Literatur im konventionellen/traditionellen Sinn] erreichen konnte. Es scheint wahrscheinlich, dass wir angesichts der viel häufiger stattfindenden [auftretenden] informellen schriftlichen Interaktion(en) [gegenseitigen Beeinflussung] das schnelle Auftauchen und die Verfestigung von Gruppennormen hinsichtlich des Sprachgebrauchs erleben werden – von denen einige nichtstandardisierte Formen bevorzugen [Formen, die vom Standardenglisch abweichen, bevorzugen]. Was ihren Netzauftritt in schriftlich fixierte Form angeht, so werden diese neuen Varietäten mit Sicherheit [zwangsläufig] sich weiter entwickeln als dies jemals zuvor möglich gewesen wäre und es kann gut sein, dass sie auf Grund der globalen Reichweite des Internets ihren Einfluss über ihr Ursprungsland hinaus ausdehnen.

Dies führt wahrscheinlich zum Entstehen einer ganze Reihe von internetgenerierten regionalen schriftlichen Standards. Und da die Menge an schriftlichen Sprachäußerungen im Internet irgendwann einmal diejenigen in traditionell gedruckter Form bei weitem übersteigen wird, wird sich eines Tages eine neue Art der Beziehung zwischen nicht standardisierten Varietäten und Standardenglisch herausbilden. Die Internet Varietäten sind ihrem Wesen nach [von Natur aus] informell und je mehr diese Varietäten in schriftlicher Form Ausdruck finden, desto mehr verstärkt das Medium den Kontrast gegenüber dem Standardenglisch, das im Grunde eine Erscheinungsform der Sprache in geschriebener Form bedeutet [darstellt]. Es ist eine instabile, [unberechenbare/schwer fassbare], noch nie da gewesene und schwer vorhersehbare linguistische Situation.

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