WS 2011/2012                         exam translation (advanced)              yet another additional text!: model answer    

Es ist klar, dass die Times, eine Zeitung, die sich (ganz) bewusst an die Gebildeten wendet [die ganz bewusst den gebildeten Leser ... anspricht],  ein bestimmtes Interesse an kultivierten Standards  [an einem gewissen Niveau]  hat; diese Zeitung mit einer Auflage von deutlich unter einer Million (Exemplaren) hat es zuwege gebracht [fertiggebracht] - oder ist dazu in die Lage versetzt worden [oder man hat es ihr ermöglicht] – weiterzubestehen [fortzubestehen; auch: weiter zu leben, zu überleben]. Für ihre Leserbriefseite sollte [muss] man dankbar sein. Aber obwohl sie (= die Times) ein paar Buchbesprechungen [Rezensionen, Kritiken] (ab)druckt [auch:  „bringt“], kann man diese ((bescheidene: ironisch!)) Art von Rezension(en) [... wie sie von ihr betrieben wird] abtun als eine Kritik, die keine(rlei) kritische Funktion erfüllt. Allein schon die Auswahl der zu besprechen­den Bücher wirkt wie aus bloßer Laune heraus getroffen (zu sein), obwohl genaueres Nach­forschen irgendeine clevere [schlaue, raffinierte] Motivation zum Vorschein bringen [aufdecken] könnte. Tatsache ist, dass in der Welt, in der die Moderne [das Neue] triumphiert [ ... einen Siegeszug angetreten hat, auch: in der Welt der triumphierenden Moderne], (in) der Welt der Machtzentren, von denen die quantitätssüchtige Maschinerie der Zivilisation [auch: der Quantität verfallene Maschinerie, nach immer mehr Umsatz süchtige Maschinerie, quantitätsbesessene Maschinerie, vielleicht auch: „unersättliche(e)“] kontrolliert [auch: überwacht, beherrscht], gelenkt und ausgebeutet wird, Literatur im herkömmlichen [ursprünglichen, traditionellen] Sinn aufgehört hat eine Rolle zu spielen [keine Rolle mehr spielt, nicht mehr wichtig ist]. Ich will damit sagen, dass wenn die Öffentlichkeit, die in der Lage ist, wirk­lich neue Kreativität zu erkennen [auch:  ... Kreativität erkennen kann] verschwindet,  auch die Leitbilder [Leitfiguren],  in denen sich die Existenz [das Vorhandensein] der Öffentlichkeit manifestiert [auch:  sich zeigt, sich äußert, sichtbar wird, offenbar wird etc.], verschwinden. Nicht­-quantitativ [nicht-mengenbezogene] kritische Standards [kritische Normen, kritische Wertmaßstäbe] entfalten ihre Wirkung [wörtl. „existieren und sind effektiv“, vielleicht auch:  „greifen“] nur in einer Öffentlichkeit, die, da sie fähig ist, darauf  (= auf die(se) Standards)  zu reagieren, wenn man sie kritisch  anspricht, in diesem Sinn „gebildet“ ist. Die BBC [auch: der BBC = der Sender] kümmert sich um die Kultur und das Programm für die Intellektuellen [das Intellektuellenprogramm] bietet unter ihrem [auch: seinem] schützenden Dach sowohl Raum  für eine Lesung aus dem Matthäus Evangelium als auch für eine Aufführung der Matthäus Passion oder Herrn [Mr] Kingsley Amis, der, dadurch dass er daraus (vor)liest (und zweifellos dafür bezahlt wird) Reklame [Werbung] macht [auch: wirbt für]  für das jüngste [neueste] Produkt seiner unverwechselbaren [ironisch!]  Begabung.

Ich sage nichts über die teureren Sonntagszeitungen,  in denen die Elite der literarischen Welt [die Literaturelite der Welt] ihren Geschäften nachgeht, noch etwas über das engverwandte [eng damit verbundene] Phänomen, dem Times Literary Supplement   [oder auch: der Literaturbeilage der Times] – das [welches] [die, welche], während ich (ergänze:  „dies“) schrei­be, Wert auf die Aussage legt [ausdrücklich betont,  eigentlich: „bezeugt“], dass Herr [Mr] Amis zur modernen Literatur zählt und dass der verstorbene W. H. Auden ein bedeutender Dichter und ein  Denker von Weltrang ist. Es besteht an dieser Stelle keine Notwendigkeit für eine vollständige Darstellung [auch: Abhandlung über, Bericht über etc.] unseres kulturellen Elends [auch: unserer Not, unserer Notlage, unseres Dilemmas].

Ich unterstreiche damit nur die Feststellung, dass etwa vorhandene Elemente einer potentiellen Öffentlichkeit, die Wertmaßstäbe repräsentiert [darstellt], auf Grund ihrer zahlenmäßigen Unbedeutendheit [zahlenmäßig geringen Bedeutung, auch: da sie zahlenmäßig nur eine unbedeutende/zu vernachlässigende Rolle spielt] für die Werbemanager [die Manager aus der Werbung, ... aus der Werbebranche] und die Herausgeber, nicht existieren – selbst da, wo es sich um die „intellektuellen“ Wochenzeitungen handelt. Dies sind erschreckende Tatsachen; das damit verbundene Problem muss man realistisch sehen [dem Problem, das damit zum Ausdruck kommt, muss man ohne Illusionen ins Auge blicken] und wenn der Gedankengang, den [die Argumentation, die], ich vertrete, irgendeine spürbare Wirkung hätte, dann würden diejenigen, die von meinen Argumenten überzeugt sind, viel über die vorgeschlagenen [angeregten] Anordnungen und Maßnahmen nachdenken und sie würden sie genau überprüfen. Ich selbst sehe es in diesem Buch als meine Aufgabe an, mit aller logischen Konsequenz, derer ich fähig bin, [mit größtmöglicher Stringenz] die absolute Notwendigkeit einer lebendigen, kreativen Literatur und des kulturellen Fortlebens darzulegen, Voraussetzungen, ohne die es keine gültigen Kriterien gibt, die menschlich gesehen außerordentlich wichtig sind; (und) ebenso geht es mir um die Darstellung einer von Kultur geprägten  und verinnerlichten Lebenseinstellung [Lebensart, Lebensweise], die implizit [stillschweigend, unausgesprochen] sowohl von der Times als auch von den intellektuellen Wochenzeitungen abgelehnt wird – nämlich der einst weitverbreiteten Einstellung dass es einen vitalen Berührungspunkt und gegenseitigen Austausch  [und eine Kommunikation] gab zwischen der Erfahrungs- und Gefühlswelt, vertreten auf der einen Seite durch eine lebendige literarische Tradition, und auf der anderen Seite durch das intellektuelle und politische Leben der  (jeweiligen) Zeit. Ein solcher Austausch hängt notwendigerweise von dem Vorhandensein einer einflussreichen und wahrhaft gebildeten Öffentlichkeit ab – einer Öffentlichkeit, in der sich (kulturelle) Kontinuität ungebrochen behauptet.

MEET THE MEDIA (3)


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